Erfahrungsbericht: Ein Fotobuch entsteht …

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Schon mehrmals ploppte in meinen sozialen Netzwerken die Gutscheinaktion von Saal Digital auf. Lange Zeit ignorierte ich dies, weil ich mich nicht im Stande sah, ein Buch zu entwerfen. Wie oft hatte ich mir die Erstellung eines Fotobuches zu einem bestimmten Thema schon vorgenommen. Doch immer wieder scheiterte es an der Bildauswahl. Während des Entstehungsprozesses rutschen ständig neue Bilder nach und das Entscheiden gegen bereits gewählte Bilder wird immer schwieriger. Von der Umordnung des Layouts ganz zu schweigen.

Doch als vor Kurzem wieder einmal die Möglichkeit bestand, einen Gutschein für ein Fotobuch zu erwerben, klickte ich den Button und meldete mich an.
Als ein paar Tage später die Bestätigung samt Gutschein eintraf, dass ich ein Fotobuch der Serie “PROFESSIONAL LINE” anfertigen darf, freute ich mich kurz, aber dann setzte auch die Panik ein:

JETZT WAR ICH   W I R K L I C H  GEZWUNGEN, EIN FOTOBUCH ZU ERSTELLEN !!!

Welches wohl das neue Buch ist ?! 😉

Aber Schritt für Schritt würde ich das schon irgendwie schaffen …

Also wurde erst einmal die hauseigene Saal Design Software auf den Rechner geladen und versucht, sich damit etwas vertraut zu machen. Das letzte Mal, als ich mich mit solch einer ähnlichen Software beschäftigte, um ein Fotobuch zu erstellen, war recht zu Beginn meiner Fotolaufbahn, also mal eben als 13 Jahre her.
Die Bedienung war anfangs etwas unverständlich für mich, aber mit der Zeit wurde es intuitiver. Zum Glück helfen viele kleine Buttons an speziellen Punkten mit nützlichen Tipps weiter, falls dies nötig wird.

Wer es einfach mag, kann natürlich auch eins der vielen vorgefertigten Layouts nutzen und muss sich dann keine Gedanken weiter machen. Auch die Möglichkeit automatisch Bilder anzuordnen erleichtert das Erstellen und kann schnell zu einem Ergebnis führen.

Doch dies gilt leider nicht für mich. Ich liebe es, selber zu entscheiden, was ich wo gern wie hätte. Ein komplett vorgefertiges Design hätte mir beim Abändern also mehr Arbeit gemacht, als wenn ich es direkt von Anfang an selber gemacht hätte. Aber trotzdem kann man sich jederzeit ja auch an den Vorgaben orientieren und sich inspirieren lassen ;-).

Ich hatte nun also ein leeres Fotobuch vor mir. Bevor ich mich auf den Inhalt und die Fotoauswahl konzentrieren wollte, sollte erstmal das Layout erstellt werden. Ich spielte also mit den Layoutvorgaben und allen Elementen der Verschönerung. Vor allem die Rahmen und Masken hatten es mir angetan. Da ich aber für meine Fotos nur wenig Beschnitt durch die Überlagerung haben wollte, vergrößerte ich eine der Masken, so dass sie lediglich in ihren Ausläufern das später eingefügte Foto berühren würde. So zumindest die Theorie.
Als ich am nächsten Tag in meinen Archiven auf Fotosuche ging, überkam mich eine Vorahnung … und tatsächlich, als ich das erste Bild in mein Layout eingefügt hatte, zeigte sich, dass meine Vorarbeit umsonst gewesen war. Ein Vergrößern des Rahmens vergrößert natürlich auch das Foto. Mein Plan ging also nicht auf und ich begann von vorn. Im Vergleich zu den Rahmen hatte meine Wunschmaske keinerlei Einstellungsmöglichkeiten, was Größe oder Intensität anging. Also wurde ein Kompromiss mit einer anderen Maske gefunden.
So ganz zufrieden war ich dann mit diesem erstellten Kompromislayout nicht, so dass ich kurzerhand einige Fotos aus dem Buch warf und mich stattdessen mehr auf komplette Doppelseiten oder Einzelseiten konzentrierte. Auch auf weitere Schmuckelemente wie Cliparts, Verzierungen, Text oder Hintergrundmuster verzichtete ich am Ende, um mich nicht im Detail zu verlieren und zu sehr vom eigentlichen Motiv abzulenken. Und fertig werden MUSSTE ich diesmal ja auch. Das Fotobuch wird am Ende ja eh nur in meinem Beisein angesehen und dann kann ich zur Entstehung oder Bildidee auch durchaus noch etwas erzählen.

Besonders angenehm fand ich den Gedanken, dass Saal Digital von sich auf aus ein Herstellerlogo verzichtet und man bei Fotobüchern zusätzlich auch auf den Barcode verzichten kann. Während dies bei den anderen Fotobüchern noch eine Option ist, die hinzugekauft werden kann, ist dies bei meinem gewählten Format bereits inklusive.

Das Warten beginnt

Doppelseiten – kein Problem

Als die Bestellung dann endlich abgeschickt war, setzte etwas Erleichterung ein und die Neugier begann zu wachsen.

10 Tage später hatte ich dann endlich eine positive Nachricht in meinem Maileingang: Mein Buch war verschickt! 10 Tage klingt viel, vergleicht man dies mit anderen Fotobüchern, deren Lieferung auch schon mit ein bis zwei Tagen angegeben wird. Doch die von mir gewählte “PROFESSIONAL LINE” wirbt mit dem Attribut “HANDMADE” und das darf dann auch schon einmal etwas länger dauern.

Die voraussichtliche Lieferung sollte 5 Tage später sein, aber bereits am nächsten Tag hatte ich ein nettes Zettelchen vom Postboten im Briefkasten. Am darauf folgenden Abend hielt ich das Buch in meinen Händen. Deutlich eher als angegeben.

Vorsichtig packte ich es aus. Es war in meinen Augen gut und sicher verpackt und bereits mein Coverbild machte mich ein wenig sprachlos. Hinter Acrylglas sah es nicht nur edel aus; nein, ich war auch einmal mehr davon überrascht, wie kritisch ich immer wieder meinen Werken gegenüber stehe. Kein Rauschen, keine Unschärfe.

Neugierig, was mich im Inneren erwarten würde, fing ich mit dem Durchblättern an. Bei der Papierauswahl hatte ich mich für den Kunstdruck entschieden und nicht wirklich eine Vorstellung davon, was dies am Ende bedeuten würde. Da ich aber vorrangig stark bearbeitete Fotos in diesem Buch verwenden wollte, fand ich dies irgendwie passend.

dicke Seiten sorgen für Stabilität

Ich wurde nicht enttäuscht. Das Papier besitzt eine feine Struktur und verleiht den gewählten Fotos eine ganz eigene Stimmung. Auch mit dem “Kompromissrahmen” um die Fotos bin ich recht zufrieden, würde dies bei einem weiteren Buch aber sicherlich anders lösen.

Layflat Bindung

Die Fotos sind auf stabilem, extra dicken Papier gedruckt und der Layflat Bindung zum Dank konnte ich auch ruhigen Gewissens einige meiner Werke über zwei A4 Seiten ziehen und habe dies nicht bereut.

Auf den ersten Blick sieht die Verarbeitung insgesamt sehr gut aus. Die Fotoqualität spricht für sich. Aber genau diese zwei Punkte wurden in diversen Fotoforen und -gruppen immer wieder betont. Ob das Buch einem Daueransturm an Durchblättern gewachsen ist, oder die Farbqualität nachlässt, kann ich zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht beurteilen.

Was mir jedoch direkt ins Auge sprang, war dass eine Reihe dunkelgehaltener Fotos im Buch selbst dunkler abgebildet wurden, als ich sie am Rechner sah. Hier empfiehlt es sich dann also, vor dem Druck die Lichter oder die Belichtung noch ein wenig nach oben zu korrigieren. Ob dies die anderen Werke auch betrifft, aber aufgrund der kleineren dunklen Flächen weniger ins Gewicht fällt, lässt sich ohne Vergleich nur schwer sagen.

satte und kräftige Farben

Dieses Buch ist aber in jedem Fall ein deutlicher Zugewinn im Vergleich zu meinem ersten Fotobuch, welches ich – wie oben bereits erwähnt – vor 13 Jahren angefertigt hatte.

Dieses qualitativ hochwertige Fotobuch mit Acrylglas-Cover und seinem schwarzen Bezug aus strapazierfähigem Material in Lederoptik unterstreicht nun idealerweise auch meine fotografisch qualitative Weiterentwicklung.

Der Preis ist mit rund 100 Euro definitiv nicht billig, aber das Gesamtwerk ist auf jeden Fall ein Eyecatcher.

FAZIT

Doppelseiten – kein Problem

Ob ich mich ohne den Gutschein für die PROFFESIONAL LINE entschieden hätte, weiß ich nicht. Vermutlich hätte ich vorher intensiver mit den “normalen” Fotobüchern verglichen und am Ende lieber auf Leder und Acrylglas verzichtet und dafür vielleicht gleich zwei Bücher erstellt, deren Einzelpreis bei gleicher Seitenanzahl etwa bei 60€ gelegen hätte. Denn auch die normalen Fotobücher gibt es mit den Kunstdruckseiten und der mir besonders gut gefallenen Layflat-Bindung.

Trotzdem bleibt zu sagen, dass das Buch an sich einen edlen Eindruck macht und damit sein Geld mit Sicherheit wert ist. Ich jedenfalls schaue mir meine eigenen Werke darin sehr gern an und bin – trotz meines mich nicht ganz zufriedenstellenden Layouts – stolz darauf und freue mich auf die Offline-Kommentare, die mir das Zeigen der Fotos in diesem außergewöhnlichen Gewand bringen wird.

Und das nächste Fotobuch lässt hoffentlich nicht wieder 13 Jahre auf sich warten, dann weiß ich aber, wo ich es vermutlich bestellen werde ;-).